“Alles in Maßen ohne Massen”
Überlebenstipps für die lange Fasnetssaison vom Zunftmeister:
…Andreas Hesse aus Bildechingen ist der Meinung, dass einige Wochen weniger ebenfalls genügt hätten. Als Zunftmeister der Narrenzunft Bildechingen beginnt für ihn die Organisation für die Fasnet schon lange vor der fünften Jahreszeit und ist mit einigem Stress verbunden. Persönliche Maßnahmen und Vorbereitungen treffe er aber nicht, um die lange Saison zu überstehen: „Wenn man sich etwas zurückhält, hat die Fasnet keinerlei Auswirkungen auf Beruf oder Familie.“Seine Devise lautet: „Alles in Maßen ohne Massen“, so der 46-Jährige. Dieses Jahr sei es schließlich auch eine Ausnahme, und die Saison im nächsten Jahr falle ja wieder deutlich kürzer aus. …
„Ein bisschen langsamer machen“
Schwarzwälder Bote, 14.01.2010
Horb – Von Dreikönig bis Aschermittwoch sind es in diesem Jahr knapp neun Wochen – Fans rüsten sich für die extralange Saison mit ihren zahlreichen Bällen und Veranstaltungen. Mit einem lachenden und einem weinenden Auge blickt Erich Müller, Zunftmeister der Narrenzunft Mühlen, der diesjährigen langen Fasnetssaison entgegen. Natürlich sei es schön, die närrische Zeit so lange genießen zu können, aber es sei auch mit viel Stress und Vorbereitungen verbunden. Aufgrund der vielen Termine falle die Rechnung für die Buskosten dementsprechend hoch aus. Die letzten Vorbereitungen würden im Moment noch laufen und kurzfristige Erledigungen bedeuten zusätzlichen Zeitaufwand und Stress.
Nachdem die Ortschaft dekoriert und das Maskenabstauben erfolgt sei, könne jedoch für ihn die Fasnet beginnen. Momentan stehe er noch unter dem Druck, dass alles rechtzeitig und wie gewünscht verlaufe und es zu keinen negativen Vorfällen komme. Aber er blicke mit Vorfreude auf die kommende Zeit mit den Weißnarren entgegen. „Wir haben wirklich eine tolle Gruppe und sowohl Jung als auch Alt verstehen sich sehr gut“, so der 60-Jährige.
Neben den organisatorischen Faktoren muss er sich jedoch nicht besonders auf die närrischen Tage vorbereiten, da er als Frührentner Familie und Fasnet gut unter einen Hut bekommt. Lachend gibt er jedoch zu: „Meine Frau hat auch schon aus Spaß zu mir gesagt, sie würde erst in zwei Monaten, nach der Fasnet, wieder mit mir reden.“
Oftmals konzentriert sich Müller auch nur auf die Organisation im Büro, da er krankheitsbedingt nicht alle Umzüge begleiten kann: „Die Zunftmeisterempfänge und ähnliches übernehmen dann jüngere Mitglieder. Man muss einfach ein bisschen langsamer machen, dann übersteht man diese lange Fasnetssaison auch gut.“
„Man darf es einfach nicht übertreiben“
Annika Aisenbrey aus Talheim ist der Meinung, dass eine besondere Vorbereitung im Vorfeld nicht nötig sei. „Da wir mit den Brechaloch-Hexa meistens nur eine Abendveranstaltung pro Wochenende besuchen, bekommt man genügend Schlaf, um montags wieder fit zur Arbeit erscheinen zu können“, so die 21-Jährige.
Bei den Umzügen an Sonntagen müsse man eben den Alkohol in den Hintergrund stellen: „Man darf es einfach nicht übertreiben, dann benötigt man montags auch kein Katerfrühstück und übersteht die lange Saison mit höchstens einer Erkältung.“ An der Hauptfasnet würde sie sich jedoch über Urlaub freuen, um an den Umzügen teilnehmen zu können.
Das seien aber auch die einzigen Tage, an denen sich Beruf und Fasnet nicht ganz vereinbaren ließen. Dass die Fasnet in diesem Jahr so lange ist, findetAnnika Aisenbrey super. Sie ist froh darüber, dass die lange Saison auf dieses Jahr fiel und die Fasnet im kommenden Jahr um einiges kürzer ist, da sie sich nächstes Jahr auf ihre Prüfungen konzentrieren möchte.
Andreas Hesse aus Bildechingen ist der Meinung, dass einige Wochen weniger ebenfalls genügt hätten. Als Zunftmeister der Narrenzunft Bildechingen beginnt für ihn die Organisation für die Fasnet schon lange vor der fünften Jahreszeit und ist mit einigem Stress verbunden. Persönliche Maßnahmen und Vorbereitungen treffe er aber nicht, um die lange Saison zu überstehen: „Wenn man sich etwas zurückhält, hat die Fasnet keinerlei Auswirkungen auf Beruf oder Familie.“
Seine Devise lautet: „Alles in Maßen ohne Massen“, so der 46-Jährige. Dieses Jahr sei es schließlich auch eine Ausnahme, und die Saison im nächsten Jahr falle ja wieder deutlich kürzer aus.
Verständnis von der Familie ist hilfreich
Dieses Jahr sollte man sich einfach etwas zügeln, dann sei man am Ende der Fasnetssaison auch nicht urlaubsreif. Persönlich halte er sich ebenso ein wenig zurück und lasse einige Veranstaltungen ausfallen. Bis jetzt fehlt ihm noch die richtige Fasnetsstimmung: „Die kommt sicherlich erst auf, wenn in Bildechingen die erste Veranstaltung statt findet.“
Für Alica Zopp aus Dettingen sind die Vorbereitungen auf die Fasnetssaison ebenfalls mit viel Arbeit und Stress verbunden. Da sie die zweite Leiterin einer Showtanzgruppe ist, beginnt das Training für sie schon im September. Das bedeutet Zeitaufwand. Besonders kurz vor der Fasnet gehen die Vorbereitung in die intensive Endphase. Dennoch: „Ich freue mich sehr auf die lange Fasnet. Da ich zusätzlich noch Mitglied bei einer Garde bin, bedeutet dies ja auch, dass wir an mehr Umzügen teilnehmen können“, so die 21-Jährige.
Mit der Arbeit sei das auch gut zu vereinbaren; dass einige Fasnetsfans an den Montagen extra Urlaub nehmen, kann sie nicht verstehen: „An den Wochenenden muss man ja nicht so viel Alkohol trinken, dass man an den Montagen nicht in der Lage ist, zu arbeiten. Mir persönlich kommt es mehr auf den Spaß in der Gemeinschaft an.“
Besondere Vorbereitung sei nur bei der Tanzgruppe nötig, aber speziell auf die Umzüge und Abendveranstaltungen nicht. „Da muss ich ja nichts organisieren und wenn man sich selbst zügelt, zehrt die Feierei auch nicht an den Kräften“, meint Zopp. Da oftmals nur eine Abendveranstaltung pro Wochenende angesetzt sei, lässt sich auch für sie die närrische Zeit gut mit Familie und Freund vereinbaren. Dabei sei deren Verständnis und Unterstützung allerdings auch sehr hilfreich. Auf geht’s also in die närrische Zeit.