Bildechinger Riedhexen waren an Dreikönig wieder im Ort unterwegs

Neckar-Chronik, 08.01.2011

70 Liter Hochprozentiges

Bildechinger Riedhexen waren an Dreikönig wieder im Ort unterwegs

An Dreikönig staubte die Narrenzunft Bildechingen ihre Masken ab, steckte die Fasnet hochprozentig in zwei Fässle und ist jetzt um sechs Blockstrecker reicher.

Bildechingen. Bevor die Fasnet offiziell wieder Tritt im Bildechinger Leben fasste, brachten die Riedhexen den ganzen Dreikönigstag ein „Vorgeschmäckle“ auf die kommende närrische Zeit in „Blockstreckhausa“. Sie waren seit morgens gegen „halbzehne“ auf Schnäpsle-Sammeltour, kämpften tapfer mit Nässe und saukaltem Wind und landeten dann rechtzeitig zum Maskenabstauben abends um „sechse“ beim Narrenheim.

Über acht Stunden dauerte die Prozedur und dabei kamen 70 Liter Hochprozentiges zusammen. Die werden nun bei Umzügen gegen eine Spende verkauft und bildeten auch Grundlage für das Hexengebräu, mit dem Zunftmeister Andreas Hesse und Zermonienmeister Jochen Jesse der Fasnet 2011 das Leben einhauchten.
Vor zwölf Jahren zogen die Riedhexen zum erstem Mal mit Leiterwagen und Fässle los. Damals klopften sie nur bei den Zunftmitgliedern an, um Schnapsreste aller Spirituosenarten vor dem eventuellen „Ausschütt-Schicksal“ zu retten. Das hat sich in der Bevölkerung herumgesprochen und seit drei Jahren ist man jetzt mit zwei Fässle unterwegs. Ohne Zwischenstopps, wie beispielsweise bei Zunftmeister Andreas Hesse oder Ortsvorsteher Michael Laschinger, wäre allerdings der kräftezehrende Rundgang trotz guter Narrenkondition deutlich beschwerlicher. Am Donnerstag erwartete zur Mittagszeit ein herrlicher Schwarzwurstsalat in der warmen Stube von Bruno und Ursula Gabriel auf Vize-Zunftmeister Mathias Hegle, Riedhexen- Gruppensprecher Jochen Steimle und die ganze Hexenschar.
Die Bildechinger Fasnet wurde dann aber erst richtig losgelassen, als das angestaubte Häus von dem Zunftteam Hesse/Jesse aus den Kratten geholt, entstaubt und mit einem „Narrio Narro“ den Blockstreckern und Riedhexen übergeben wurde. „Bei des Feuers heißer Glut, seid ihr aufgenommen in die Narrenbrut“ hieß es dann für die Zunftneulinge. Doch bevor Fabio Puzzo, Daniela Weber, Felix Götz, Iris Kilgus-Woiczikowski, Elena Plocher und Lena Heller als Blockstrecker getauft wurden, mussten sie noch verschiedene „Prüfungen“ absolvieren – denn wer ein richtiger Blockstrecker werden will, muss mit einem Haufen Schellen hüpfen und natürlich auch den Narrenmarsch singen können.

Text und Bild: Brigitte Poensgen, Neckar-Chronik